Mein Name ist Hase

Samstag, August 01, 2009

BUNNY DER HASE

Bugs Bunny zu Gast bei Schweinchen Dick



Es hat den Anschein als hätten die Fernsehsender die Looney Tunes für jede Ausstrahlung immer wieder neu zusammengestellt. So waren Bugs Bunny und Roadrunner jeweils eigenständige Folgen der Schweinchen Dick-Serie, die Porky den Kindern Anfang der 70er Jahre in seiner alten Scheune präsentierte. Schon damals zeichnete Eberhard Storeck für die Eindeutschung der Bugs Bunny-Cartoons verantwortlich. Gerd Vespermann und Kurt Zips lieferten sich die übliche Hasenjagd. Und Klaus W. Krause (deutsche Stimme von Jean Gabin und Fernandel als "Don Camillo" in zwei Filmen) dürfte die erste Stimme von Yosemite Sam gewesen sein, ehe Walter Reichelt in der Bugs Bunny-Show in den 80er Jahren den Part übernahm. Die alten (deutsch synchronisierten) Cartoons wurden später in die "große bunte Bunny Schau" eingebaut. Sie fallen dadurch auf, dass Bugs Bunny weit weniger geschwollene Sprüche vom Stapel lässt und das "meinereiner" fehlt.



Ironischerweise lief einer der sogenannten "banned Looney Tunes" problemlos im deutschen TV, nämlich "Which Is Witch?", dessen primitive Darstellung farbiger Menschen in den USA für reichlich Unbehagen sorgt. Zensiert und gekürzt wurde in Deutschland aus völlig anderen Gründen. Die Folge "Bunny der Hase" vom 02.04.1973 enthielt die Cartoons:

- Wideo Wabbit
- Baton Bunny
- Prince Varmint
- Which Is Witch?


Zu weiteren Folgen des frühen Bugs Bunny sind nur die Sendetermine bekannt. So lief "Bunny der Hase" z.B. auch am 15.01.1973 in der "Schweinchen Dick-Show" des ZDF. Zur Erstsendung von 13 Episoden unter dem Titel "Bunny und seine Kumpane" aus dem Jahr 1970 gibt es folgende Aufstellung:

Bunny und seine Kumpane
Eine heitere Trickfilm-Show
(ZDF)

Folge 1: 10.08.1970
Folge 2: 17.08.1970
Folge 3: 24.08.1970
Folge 4: 31.08.1970
Folge 5: 07.09.1970
Folge 6: 14.09.1970
Folge 7: 21.09.1970
Folge 8: 28.09.1970
Folge 9: 05.10.1970
Folge 10: 12.10.1970
Folge 11: 19.10.1970
Folge 12: 26.10.1970
Folge 13: 02.11.1970

Programmhinweis aus Hörzu vom 19.10.1970
"Bunny und seine Kumpane" (Folge 11)

Die TV-Zeitschrift "Funk Uhr" meinte dazu:

„Mal sehen, wie der Hase läuft, dachten gewiss viele Zuschauer, die sich auf 'Bunny und seine Kumpane' spitzten. Nach dem Start steht so ziemlich fest: Dem kecken Zeichentrick-Hasen braucht man nicht erst auf die Sprünge zu helfen.“ (Funk Uhr 35/1970, S. 15)

Abbildung: Funk Uhr Nr. 37 von 1970

Nachfolgend noch ein kleiner Programmhinweis der Zeitschrift "Gong" aus dem Jahr 1973:
Zu den Einzelcartoons.
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22. DIE TOTAL VERRÜCKTE BUGS BUNNY-SYNCHRONISATION



Am 14. August 2009 erscheint die offizielle DVD "Der total verrückte Bugs Bunny Film" (The Looney, Looney, Looney Bugs Bunny Movie). Der Ton dürfte sich mit der erst kürzlich erfolgten Ausstrahlung des Senders Super RTL decken. D.h. Sven Plate auf Bugs Bunny, Gerald Schaale auf Daffy Duck usw. Kaum jemand weiß jedoch, dass es auch eine Version mit Gerd Vespermann gibt. Diese sendete das ZDF zu Weihnachten 1993.



Die alte Tonspur wäre natürlich ein genialer Bonus für die bevorstehende DVD-Veröffentlichung gewesen. Durch die Bearbeitung in Hamburg ist das Sprecher-Ensemble im Großen und Ganzen dasselbe wie bei "Daffy Ducks Phantastische Reise" und "Bugs Bunny Märchen aus 1001 Nacht". Der Verantwortliche Eberhard Storeck übernahm die Rolle von Porky Pig, Andreas von der Meden gibt Daffy Duck zum Besten und Wolfgang Draeger hört man als Sylvester. Gänzlich neu ist Friedrich Schütter (bekannt als Lorne Greene in "Bonanza"), der dem schießwütigen Yosemite Sam mit sonorer Stimme Leben einhaucht.



Der Film enthält die folgenden Cartoons bzw. Clips:

Hare Trimmed
Devil's Feud Cake
Roman-Legion Hare
Sahara Hare
Wild and Wooly Hare
The Unmentionables
Golden Yeggs
Catty Cornered
Three Little Bops
Birds Anonymous
High Diving Hare
Show Biz Bugs

Am Anfang, während des Film-Intros, sieht man außerdem kurze Ausschnitte aus:
Little Red Rodent Hood, Speedy Gonzales, und A Pizza Tweety Pie.

Durch den Einsatz von Friedrich Schütter als Yosemite Sam gibt es somit also bereits vier bekannte deutsche Versionen von "High Diving Hare": Gerd Vespermann/Walter Reichelt, Gudo Hoegel/Walter Reichelt, Gerd Vespermann/Friedrich Schütter und Sven Plate/Tilo Schmitz. Da fragt man sich, ob und wo das jemals endet.